"Er wischte hier alle Vorbehalte gegen seine Klasse vom Tisch. Wann hatten wir denn das schon einmal, dass ein Sprinter eine Serie vom 10,34 - 10,16 und 10,19 Sekunden innerhalb von ein paar Stunden hinlegt? - Christian Haas vierter DM-Sieg in ununterbrochener Folge seit 1980 war also eine ganz klare Sache. - Der neue Rekordmann lief im ersten Vorlauf wie üblich: Locker, lässig. Als dann aber Fritz Heer unmittelbar darauf auch 10,34 erreichte, war es für ihn klar: Da muss sofort eine entsprechende Antwort kommen. Im ersten Zwischenlauf zeigte dann Haas seine wahre Klasse: 10,16, zuerst mit 10,17 angezeigt , lief 1983 noch kein Europäer!"
Zwei Tage darauf lief Haas mit 20,46 über 200 m Bayerischen Rekord im Endlauf der Deutschen Meisterschaften bei "Null Rückenwind". Nur um 2 Hundertstel-Sekunden musste er sich Erwin Skamrahl beugen und wurde Vizemeister. Skamrahl musste schon neuen Deutschen Rekord laufen, um den Fürther zu besiegen. Nur der Zielfilm konnte Aufschluss über die endgültige Platzierung geben. Mit seinem Rekord lag Haas auch unter dem alten Deutschen Rekord (20,47).
Ich meine: Beide bayer. Höchstleistungen werden noch sehr lange Bestand haben!
Am 28.5.1980 lief Haas in Ostberlin 10,12 Sekunden über 100 m - leider war dort mit 2,8 m/sec. der Rückenwind zu stark. Sein Deutscher Rekord mit 10,16 galt nur für den Bereich des DLV; am 25.6.1977 lief in Karl-Marx-Stadt Eugen Ray (SC Chemie Halle) bereits 10,14.
Seit der Wiedervereinigung werden die Zeiten der ostdeutschen Läufer in die deutsche Rekordentwicklung wieder integriert, so dass Christian Haas nicht mehr als Deutscher Rekordmann erscheint.
Immer wieder kommen Talente, die als Jugendliche hervorragende Zeiten laufen, aber dann in der Hauptklasse nicht an die Leistungen eines Christian Haas heranreichen können. Beispiele:
Alexander Rehm, Thomas Hüttinger, Andreas Pannier oder Marc Oliver Schmidtchen.
Das Foto stammt aus der Jubiläums-Festschrift "25 Jahre LAC Quelle".
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